Das Kornhaus wurde im Jahr 1791 im Anschluss an eine Hungersnot als Kornspeicher für die Versorgung der Bürger mit Brotgetreide für künftige Notzeiten erbaut.
Nun stand es vielen "im Wege" und sollte abgerissen werden, unser Kornhaus, denn es war unansehnlich geworden und gewiss kein Schmuckstück im Ortsbild. Es stand "im Wege", weil es Autofahrer in ihrer schnellen Fahrt hemmte. Der Heimatverein rettete das historische Gebäude vor dem Abbruch.
Die Planungen und Umbauten wurden im Auftrag des Westallgäuer Heimatvereins und mit starker Unterstützung der Marktgemeinde durchgeführt. Durch die sorgfältige Außenrestaurierung hat sich dann so mancher belehren lassen und als man empfand, dass es sich hier um ein geschichtliches Denkmal handelte, nahm man sich mehr und mehr auch seiner Innenausstattung an, um es einem Zweck zuzuführen, der auch den Menschen von heute entsprechen kann. So entstand neben dem "Westallgäuer Heimatmuseum" als zweites heimatgeschichtliches Haus der Gemeinde das so genannte "Kornhaus-Museum".
Seit 1981 beherbergt es im Erdgeschoß eine Sammlung von Arbeitsgeräten der Bauern und Handwerker. Hier können zahlreiche Exponate von einstigen bäuerlichen Arbeitsmethoden besichtigt werden, die vor allem jüngeren Menschen schon weitgehend unbekannt sind. Das Kornhaus ist nach seinem Umbau ein Haus der heimatlichen Kultur und Kunst geworden. Neben den Zeugnissen einstiger Bauernarbeit wird uns im Obergeschoß ein Einblick gewährt in das Schaffen unserer heimischen Künstler; es wird neben dem Alten und Hergekommenen auch das Neue, das in unserer Zeit Lebendige, mit verschiedensten Ausstellungen vorgestellt.
Im Jahr 2006 enstand anstelle eines früheren Abstellraumes das neue "forumKornhaus". Trotz Widerstände und Meinungverschiedenheiten über Sinn und Nutzung wurde das Projekt verwirklicht. Modernste Lichttechnik ist installiert, die Beheizung und die Lautsprecher stecken in den Wänden, Beamer für Filme und Präsentationen in der Decke. Das "forumKornhaus" bietet je nach Veranstaltung 60 bis 80 Besuchern Platz. Vorträge, Konzerte, Filmvorführungen und Seminare sollen zukünftig den Saal Leben mit erfüllen.
Das Weilerer Kornhaus hat somit seit seiner Entstehungszeit im Jahre 1791 - bis zum heutigen Tage - einen bewegten Wandel in seiner Funktion vollzogen. Einst, als Versorgungsstelle für die Bevölkerung des Marktes, hat das Gebäude die Menschen vor physischer Not bewahrt. Heute ist das Kornhausmuseum eine wesentliche Bereicherung für das kulturelle und geistige Leben im Westallgäu. Sowohl Einheimische als auch Kurgäste finden in diesem kulturellen Zentrum einen Ort, um den manch andere Gemeinde Weiler beneidet.